Betreff: Stellungnahme zum Entwurf der 84. Änderung des Flächennutzungsplanes der Hansestadt Lüneburg für den Teilbereich „Theodor-Heuss-Straße / Haferkamp“ sowie zum Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 177 „Theodor-Heuss-Straße / Haferkamp“
Von: volker@constien.de
Datum: 17.12.2024, 22:55
An: stellungnahmen61@stadt.lueneburg.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vom 19.11.2024 bis 20.12.2024 veröffentlichten Unterlagen weisen mindestens folgende Unklarheiten auf:

Zur Tabelle im Abschnitt 2.8.3 in Anlage 5 (Oberflächenentwässerungskonzept):
Dass auf dem bebauten Grundstück weniger Wasser verdunsten würde als auf dem unbebauten Grundstück, ist leicht denkbar. Dass dagegen aber die Grundwasserneubildung unter dem bebauten Grundstück doppelt so hoch sein soll wie unter dem unbebauten Grundstück, ist nicht nachvollziehbar.

In Anlage 7 (Klimaökologie Ersteinschätzung) wird empfohlen, das Grundstück nicht zu bebauen. Laut Anlage 8 (Klimaökologie Beurteilung) ist dann doch eine Bebauung möglich, mit der Anmerkung (Seite 5), es „sollte sichergestellt werden, dass westlich des Gebäudes „Feuerwache“ durch die angedachte Erweiterung des Schulstandorts keine weiteren Rauhigkeitselemente den Kaltlufttransport stören“.
Ist es dann nicht so, dass die Feuerwache eine Schulerweiterung gänzlich unmöglich macht?
Auf der genannten Seite ist südwestlich neben der Sporthalle des Johanneums ein geplantes Gebäude eingezeichnet, das die Bezeichnung „Sporthalle“ trägt. Ist dies zusammen mit der südlich davon geplanten Kindertagesstätte die auf Seite 5 erwähnte „angedachte Erweiterung des Schulstandorts“?
Die auf diesem Bild mit „Feuerwehr“ bezeichnete Raute hat keine rechten Winkel und befindet sich an einer anderen Stelle als das auf den Seiten 4 und 5 eingezeichnete Feuerwehrgebäude.
Auf Seite 3 trifft ein Kaltluftstrom von Südost nach Nordwest auf die eingezeichnete Raute.
Auf Seite 5 sind zwei weiße Pfeile neben dem Feuerwehrgebäude eingezeichnet. Sollen das zwei durch das Feuerwehrgebäude umgelenkte Kaltluftströmungen sein? Sie zeigen von Osten nach Westen, sogar etwas nach Südwesten. Darunter das Fazit „...Kaltluftstrom Richtung Nordwest…“ passt nicht dazu.
Außerdem ist unberücksichtigt geblieben, dass das Feuerwehrgebäude nicht nur der Kaltluftströmung im Wege steht, sondern hier soll ein relevanter Teil des Kaltluftentstehungsgebietes versiegelt werden und die versiegelten Flächen heizen sich bei Sonneneinstrahlung auf. Bei dem Gebäude könnte man diesem Aufheizen durch Fassaden- und Dachbegrünung (kombiniert mit Photovoltaik) etwas entgegenwirken, bei den übrigen versiegelten Flächen ist ein Entgegenwirken schwer denkbar, flächendeckende Beschattung durch große Bäume nicht möglich.

In den veröffentlichten Unterlagen fehlt jegliche Entgegnung auf die eingereichten Stellungnahmen.
Deshalb bleiben alle eingereichten Stellungnahmen fast unverändert gültig, denn nur wenige Einwendungspunkte konnten mit Hilfe der beigefügten Anlagen ausgeräumt werden. Ich verweise daher nochmals ausdrücklich auf meine Stellungnahme vom 20.04.2022, die ich vollumfänglich aufrecht erhalte. Die darin eingeforderten Informationen sind mir bis heute nicht zur Verfügung gestellt worden und mit meiner Forderung einer niedrigschwelligen Beteiligungsmöglichkeit meinte ich sicher nicht, dass ich mir 24 Dokumente aus dem Bereich „Bekanntmachungen“ einzeln herunterladen muss.

Die einzelnen Argumente aller Stellungnahmen sollten zusammengefasst veröffentlicht werden. Diesen ist angemessen zu entgegnen bzw. die Planung entsprechend anzupassen.
Im weiteren Verlauf der Planung sollten Abwägungsprozesse und Entscheidungen transparent gemacht werden.

Unverständlich ist, warum noch an dem Standort festgehalten wird, der ausschließlich aufgrund der Belange der Feuerwehr und ohne jegliche Berücksichtigung von Umweltauswirkungen getroffen wurde.
Es fehlt ein unter gebührender Berücksichtigung von Umweltauswirkungen durchgeführter Vergleich mit den anderen Standorten (Flugplatz / Zeppelinstraße, Waldfriedhof / Olof-Palme-Hain, Lüneburger Straße / K37 Richtung Wendisch Evern, Kleingartenkolonie „In der Kiepe“, KVG-Gelände an der Dahlenburger Landstraße), durch das sich ein anderer Standort in der Gesamtschau als besser geeignet herausstellen könnte. Ebenso zu prüfen wäre die Möglichkeit, mehrere deutlich kleinere Feuerwachen an unterschiedlichen weiteren Standorten (z.B östliches Gewerbegebiet, näher am Hafen plus ein oder zwei weitere andere Standorte) zu platzieren, die dem Haupt-Schutzziel, nämlich der Erreichbarkeit aller innerstädtischen Ziele in 8 Minuten, näher kommen und gleichzeitig geringere Umwelt- bzw. Klimaauswirkungen haben könnten als eine große Feuerwache an der Theodor-Heuss-Straße.

Bitte bestätigen Sie kurz den Eingang dieser Email.

Freundliche Grüße
Volker Constien